In meine Praxis kommen häufig Klient*innen, die aufgrund ihrer körperlichen Beschwerden zum Psychotherapeuten mit der Äußerung „das muss wohl eine psychische Ursache haben“ geschickt werden.
Diese Menschen sind oftmals völlig irritiert. Sie fühlen sich nicht ernst genommen und eventuell kommen sogar Erinnerungen aus der Kindheit hoch, bei denen man gesagt bekam:
„Du bist einfach viel zu zimperlich, jetzt reiß Dich mal zusammen!“
Es hat den Beigeschmack von „Du bist selber schuld“.
Dabei handelt es sich oft um sehr pflichtbewusste Persönlichkeiten, die durch großen Stress und Leistungsdruck bisher durchgehalten hatten und nun zieht der Körper die Notbremse.
In Deutschland begannen zu diesem Thema die Forschungen über den Zusammenhang zwischen Seele und Körper um 1950. Jedoch erst 2003 fiel auf dem Ärztetag die Entscheidung zur Einrichtung eines Fachgebietes „Psychosomatische Medizin und Psychotherapie“.
Sollte sich auch während eines Coachings oder einer Psychotherapie in meiner Praxis herausstellen, dass Hilfesuchende unter bisher erfolglos behandelten chronischen Schmerzen oder neu auftauchenden körperlichen Beschwerden leidet, wird eine gezielte ärztliche bzw. fachärztliche Untersuchung empfohlen.
Diese sollte möglichst in einer Schmerzpraxis mit Medizinern als auch mit psychotherapeutischem Fachpersonal durchgeführt werden. Die Arbeitshypothese der Praxis stellt eine Zusammensetzung der chronischen Schmerzkrankheit aus biologischen, psychologischen und sozialen Komponenten dar.
Hat das Untersuchungsergebnis ein vorwiegend biologisch bedingtes Erscheinungsbild, sind in der weiteren Behandlung überwiegend medizinische Therapien angezeigt.
Stellt sich jedoch heraus, dass die psychische Belastung überwiegt, wird eine Psychotherapie empfohlen, oder aber Therapien, in denen alle Aspekte gleichmäßig behandelt werden können. Hier entscheidet letztlich wie immer der Klient oder die Klientin selbst.
Aufgrund meiner breit gefächerten Ausbildung in psychotherapeutischen Methoden kann auch sehr gern weiterhin mit mir zusammengearbeitet werden, wobei mir ein Austausch mit den behandelnden Medizinern sehr wichtig sein wird.